Anleger sollten ihre Kapitalanlagen breit diversifizieren, um überproportionale Einzelrisiken zu vermeiden. Dieser Grundsatz ist den meisten Kapitalmarktteilnehmern bekannt. Diversifikation kann jedoch auf unterschiedlichste Weisen vorgenommen werden, z.B. indem die zur Verfügung stehenden Anlageklassen zu gleichen Teilen allokiert werden (bspw. 50 % Aktien und 50 % Anleihen). Diese Anlagestrategie wird auch „naive Diversifikation“ genannt und ist in den wenigsten Fällen optimal, da sie nicht die Risikopräferenzen des Investors berücksichtigt. Im Jahr 1952 berücksichtigte Harry Markowitz erstmals Renditeerwartungen, die damit einhergehenden Risiken sowie das Zusammenspiel dieser Risiken, die sogenannte Korrelation, um optimale Portfolioallokationen zu identifizieren. Er legte damit die Grundlage für die Moderne Portfoliotheorie und wurde dafür 1990 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Und obwohl sich der Kapitalmarkt seitdem sehr verändert hat und es heute genauere Methoden gibt, Risiken zu messen, bilden Markowitz’ Erkenntnisse auch über ein halbes Jahrhundert später nach wie vor die Grundlage einer professionellen Strategischen Asset Allocation (SAA). Angesichts der Tatsache, dass die SAA gemäß empirischen Untersuchungen über ca. 90 % des Anlageerfolgs entscheidet, stellt sie somit einen Schlüsselfaktor für institutionelle Investoren dar, ihren langfristigen Verpflichtungen nachzukommen.
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