Der Ölmarkt bleibt trotz robuster Nachfrage überversorgt
Der Rohölpreis (Brent) setzte seinen seit Jahresbeginn anhaltenden Abwärtstrend auch in den letzten Monaten des Jahres weiter fort. Wenngleich die Nachfrage insbesondere aus China robust blieb und weitere US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne verkündet wurden, überwog am Ölmarkt die Sorge einer steigenden Überversorgung aufgrund der anhaltenden Rücknahme von Produktionskürzungen seitens der OPEC+. Wenngleich das Kartell in den ersten drei Monaten des neuen Jahres vorerst keine Produktionserhöhung plant, dürfte es jedoch nach wie vor bestrebt sein, weitere Marktanteile zu gewinnen. Die in Folge der US-Sanktionen deutlich gestiegenen seewärtigen Ölbestände dürften es der OPEC+ jedoch erschweren, zügig Marktanteile zurückzugewinnen. Die weiterhin negative Erwartungshaltung einiger Marktteilnehmer und eine stärker als erwartete Nachfrage könnten jedoch positives Überraschungspotenzial bieten.
Seewärtige Ölbestände steigen durch US-Sanktionen deutlich an
Diesjährige globale seewärtige Ölbestände (in Mio. Barrel) sowie 5-Jahres-Durchschnitt und dessen erste Standardabweichung
Gold bleibt mittelfristig wichtiger Portfoliobestandteil
Nachdem der Goldpreis seine außerordentlich starke Wertentwicklung auch im vierten Quartal zunächst weiter fortsetzte, verlor das Edelmetall Ende Oktober aufgrund von technisch überhitzten Indikatoren und einer daraus resultierenden Positionierungsbereinigung kurzzeitig deutlich an Wert. Zuletzt konnte sich der Goldpreis jedoch trotz eines festeren US-Dollars oberhalb der 4.000 USD/Unze Marke stabilisieren. Mit Blick auf das kommende Jahr dürfte das Edelmetall in einem Umfeld geopolitischer Unsicherheiten, erhöhter Inflationsvolatilität, fiskalischer Dominanz sowie anhaltender Zentralbankkäufe ein wichtiger Portfoliobestandteil bleiben, wenngleich der größte Preisanstieg bereits hinter uns liegen dürfte. Geringer als erwartete Zinssenkungen und ein bereits positiv ausgeprägtes Sentiment könnten die Dynamik des weiteren Preisauftriebs im nächsten Jahr zumindest reduzieren.
Anteil ausländischer Goldbestände steigt deutlich an
Offiziell gemeldete ausländische Gold- und Treasurybestände als Anteil an den Gesamtreserven (in Prozent)
Ein knappes Angebot dürfte Industriemetalle weiter stützen
Industriemetallpreise entwickelten sich im Aggregat über die letzten Monate positiv, wiesen bei genauerer Betrachtung jedoch heterogene Entwicklungen auf. Während zunehmende Produktionsausfälle das Kupferangebot verknappt haben und zu steigenden Preisen führten, hat der Nickelpreis unter einem Angebotsüberhang gelitten. Nachdem die Kupfernachfrage in diesem Jahr auch durch die chinesische Solarindustrie beflügelt wurde, dürfte diese im nächsten Jahr deutlich geringer ausfallen. Inkrementelle Käufe aus Europa und eine Nachfrageerholung aus den USA dürften dennoch zu einem steigenden Angebotsdefizit 2026 führen. Ähnliches gilt auch für Aluminium, wo die chinesische Produktionskapazität zudem bereits seit Längerem erreicht ist.
Heterogenes Bild an den Industriemetallmärkten seit Jahresstart
Entwicklung von Zink, Nickel, Aluminium, Kupfer, Zinn und Blei indexiert auf 100 am 01.01.2025
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