Die globalen Aktienmärkte haben in den letzten beiden Jahren stark zulegen können, vor allem getrieben vom KI-Hype. Die Kursgewinne konzentrierten sich auf wenige US-Tech-Titel mit einer hohen Marktkapitalisierung. Investoren stehen nun vor einem veränderten Marktumfeld, geprägt von zunehmenden geopolitischen Spannungen, Zollrisiken und Deglobalisierung. So prägen eine hohe Volatilität, fallende kurzfristige Zinsen und eine hartnäckige Inflation bisher das Jahr 2025. Gerade in solchen Zeiten sind Portfolio-Bausteine, die Stabilität und attraktive Ausschüttungen bieten, wie Dividendenaktien umso wichtiger. Dividenden leisten historisch einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtrendite. Rund die Hälfte der langfristigen Aktionärsrendite entstammt aus reinvestierten Ausschüttungen. Unternehmen mit soliden Dividenden und Preissetzungsmacht bieten zudem Schutz vor Kaufkraftverlust: Ihre Ausschüttungen wachsen oft stärker als die Inflation und wirken so wertstabilisierend. Ebenso schwanken Dividenden in der Regel weniger als die Gewinne der Unternehmen, was eine stabilere Kursentwicklung von „verlässlichen Dividendenzahlern“ im Vergleich zum Gesamtmarkt zur Folge hat.
Die Qualität der Dividenden zählt, nicht allein ihre Höhe!
Doch Dividende ist nicht gleich Dividende. Ein häufiger Fehler besteht darin, sich allein von einer hohen Dividendenrendite blenden zu lassen. Dahinter kann ein angeschlagenes Geschäftsmodell mit sinkender Ertragskraft stecken. Solche Unternehmen sind gefährdet, ihre Ausschüttung zu kürzen oder ganz auszusetzen. Daher sollte die Qualität der Dividende genauer analysiert werden. Die Qualität und Attraktivität der Dividendenzahlungen folgt nämlich der Unternehmensqualität – und nicht umgekehrt. Der sogenannte „Dividenden-Sweetspot“ liegt daher nicht an der Spitze der Renditeskala, sondern bei Unternehmen mit robusten Bilanzen, nachhaltigen Cashflows und zukunftsfähigem Geschäftsmodell, welches zukünftiges Wachstum ermöglicht.
Der „Dividenden-Sweetspot“
Was könnte die Lösung für Anleger sein?
Unser Ansatz basiert auf zwei Säulen: etablierte Dividendenchampions mit stabilen Ausschüttungen sowie Dividendenwachstumsaktien, die von strukturellen Trends profitieren und ihre Dividende überdurchschnittlich steigern können. Diese sind besonders im Small-Cap-Segment zu finden. So lassen sich Stabilität und Wachstum geschickt miteinander verbinden.

Andreas Strobl
Andreas Strobl ist seit November 2016 Portfoliomanager bei Berenberg. Er begann seine berufliche Karriere 2002 als Sell-Side-Analyst bei der BayernLB in München. 2006 wechselte er als Senior-Investmentmanager zur Allianz SE (Aequitas GmbH). Seit 2015 war Andreas Strobl als Senior-Portfoliomanager bei Allianz Global Investors in Frankfurt tätig und zeichnete dabei für die Betreuung und Weiterentwicklung verschiedener europäischer Small/Mid-Cap-Aktienportfolios verantwortlich. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der LMU in München. Im Jahr 2005 absolvierte er als Jahrgangsbester die Fortbildung zum CIIA (Certified International Investment Analyst) und CEFA (Certified European Financial Analyst).