Aktueller Marktkommentar
Während sich bei Aktien auf Indexebene wenig getan hat, gab es unter der Oberfläche viel Bewegung. Konnten sich Wachstumstitel im April stark erholen, gaben insbesondere hochbewertete IT-Titel zuletzt kräftig nach. Starke Konjunkturdaten, Inflationssorgen und vermehrt Diskussionen über ein Tapering der Zentralbanken haben den Reflations-Trade wiederbelebt. Energie-Unternehmen und Grundstoffe gehörten zu den relativen Gewinnern. Aktienregionen, die davon profitierten, waren Lateinamerika, Osteuropa und Großbritannien. Aber auch defensive Sektoren wie Telekommunikation und Basiskonsumgüter legten zu. In unseren Augen dürfte die Style-Volatilität über die nächsten Wochen erhöht bleiben. Der Markt reagiert kurzfristig nach wie vor stark auf Andeutungen über Änderungen in der Fed-Politik. Als US-Finanzministerin Yellen letzte Woche die Möglichkeit steigender Zinsen nur aussprach, gab der Nasdaq kräftig nach. Wenig später ruderte sie zurück. Der Nasdaq erholte sich. Das Thema bleibt brisant für die Märkte.
Kurzfristiger Ausblick
Die Q1-Berichtssaison in den USA geht in den nächsten Wochen zu Ende. Es haben bereits über 80% der S&P 500 Unternehmen berichtet und im Durchschnitt haben sowohl die Gewinne als auch die Umsätze positiv überrascht. Ähnliches gilt für den Stoxx Europe 600 in Europa. Auf politischer und geldpolitscher Ebene dürfte die US-Steuerdiskussion, das US-Infrastrukturpaket und die zunehmende Lockerung in Europa bei den Corona-Beschränkungen die Märkte beschäftigen.
Diesen Dienstag stehen die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Industrieproduktionsdaten (Mrz.) für Italien an. Am Mittwoch folgen das 1Q-BIP-Wachstum und die Industrieproduktionsdaten (Mrz.) von Großbritannien sowie die Verbraucherpreisdaten (Apr.) für die USA. In den USA werden am Freitag die Einzelhandelsumsätze (Apr.), die Industrieproduktionsdaten (Apr.) sowie das Verbrauchervertrauen (Uni Michigan, Apr.) veröffentlicht. Nächste Woche folgen die vorläufigen Markit-Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA für Mai.