Historisch: DAX mit dritthöchster November-Rendite seit 1959

Berenberg Märkte, Monitor

Im zweiwöchentlichen Monitor geben wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuelle Kapitalmarktlage und beleuchten wichtige Entwicklungen.

Aktueller Marktkommentar

Der November gilt als einer der saisonal stärkeren Aktienmonate und hat dies dieses Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mehrere globale Aktienindizes legten kräftig zu – eine Ausnahme bildeten chinesische Aktien. Das Zusammenspiel aus sinkenden Zinsen und fallender Volatilität gepaart mit der „Goldlöckchen“-Hoffnung hat für das Kursfeuerwerk gesorgt. Unter der Oberfläche gab es starke Rotationen. So konnten Nebenwerte und Zykliker outperformen, vor allem zinssensitive Aktien mit ungesunden Bilanzen gehörten zu den relativen Gewinnern. Von hier aus würden wir eine Konsolidierung bzw. maximal ein Hochschleichen der Märkte erwarten. Dafür spricht, dass viele Aktien überkauft sind, die Aktienstimmung von Privatanlegern euphorisch und die Positionierung systematischer, aber auch fundamentaler Strategien deutlich angestiegen ist. Zudem dürfte es zum Jahresende hin Rebalancierungen geben – und nach der starken Outperformance von Aktien dürften diese zulasten von Anleihen tendenziell reduziert werden.

Kurzfristiger Ausblick

Die kommenden zwei Wochen stehen im Zeichen der globalen Zentralbanken. Am 13. Dezember hält die Fed und am 14. Dezember die EZB und BoE ihre monatlichen Sitzungen ab. Eine weitere Zinsanhebung durch eine der Zentralbanken preist der Markt aktuell mit starkem Konsens als höchst unwahrscheinlich ein. Die australische Notenbank gibt zudem ihre Zinsentscheidung am 5. Dezember bekannt, die kanadische Zentralbank am 6. Dezember. Auf politischer Bühne tritt am 7./8. Dezember die Euro-Gruppe zusammen, um über das EU-Budget zu entscheiden. Am 14./15. Dezember findet zudem der EU Leaders Gipfel statt. Dienstag stehen die Service-Einkaufsmanagerindizes (Nov.) für Europa, China und die USA an. Mittwoch dürften die ADP-Beschäftigungszahlen (Nov.) und die Handelsbilanz (Okt.), und Freitag die US-Arbeitslosenquote (Nov.), die Stundenlöhne (Nov.) und die Beschäftigungszahl außerhalb der Landwirtschaft (Nov.) für die USA mehr Aufschluss über die Robustheit der US-Konjunktur liefern.

Historisch: DAX mit dritthöchster November-Rendite seit 1959

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 30.10.1959 – 30.11.2023
  • Deutsche Aktien legten im November knapp 10% zu und verzeichneten damit die beste November-Rendite seit 1962, wenn man das außergewöhnliche Corona-Jahr 2020 außen vorlässt.
  • Unterstützt hat dabei die äußerst negative Anlegerstimmung gegenüber Europa und insbesondere Deutschland Ende Oktober. Dies gepaart mit fallenden Zinsen, weniger negativen Konjunkturüberraschungen, Rebalancierungen und der attraktiven Bewertung hat geholfen.
  • Der Euro profitierte davon ebenfalls und legte gegenüber dem USD zu.