Im zweiwöchigen Monitor geben wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuelle Kapitalmarktlage und beleuchten wichtige Entwicklungen.

Seit dem Jahr 2000 glänzt Gold deutlich mehr als der S&P 500

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Aktueller Marktkommentar

Der „Pain-Trade“ nach oben ging bei den Aktienmärkten zuletzt weiter. Der S&P 500 hat sich von seinen Tiefständen im April um 20 % erholt und zwingt somit immer mehr unterinvestierte Anleger dazu, in den Markt zu gehen. Der Rückgang der realisierten Volatilität hat dazu geführt, dass vor allem systematische Strategien zuletzt wieder Aktien-Exposure aufbauen mussten – und dies in den nächsten Wochen wohl weiterhin tun werden, sollte es keinen neuen externen Schock geben. Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Aktienmärkte weiter nach oben schleichen, unterstützt auch durch unterinvestierte diskretionäre Anleger, die jede Korrektur als Kaufgelegenheit nutzen. Der Markt dürfte nur dann stärker fallen, wenn entweder die Zinsen schnell und stark steigen oder der US-Arbeitsmarkt deutlich schwächelt und das Rezessionsrisiko zunimmt. Passiert dies nicht, dürfte der „Schmerz“ weitergehen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass die mit Abstand beste Anlageklasse seit Jahresanfang Gold ist. Es hat auch jüngst aufgrund von zunehmenden Sorgen um die steigende US-Staatsverschuldung zugelegt. Es wäre also noch schmerzvoller gewesen, nicht oder unterdurchschnittlich in Gold investiert zu sein.

Kurzfristiger Ausblick

Mit dem Ende der Berichtssaison für das erste Quartal dürfte sich der Markt wieder stärker der Konjunkturentwicklung und der (Geld-)Politik zuwenden. Im Fokus stehen dabei der G7-Gipfel in Kanada vom 15. bis 17. Juni sowie die Zinsentscheidungen der US-Fed und der Bank of England am 18. und 19. Juni. Am Mittwoch richtet sich der Fokus des Marktes auf die US-Verbraucherpreisinflation (Mai) und am Donnerstag auf die US-Erzeugerpreisinflation (Mai). Am Freitag folgen die Industrieproduktionsdaten für die Eurozone (Apr. ) sowie das vorläufige Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (Jun.). In der Folgewoche werden die US-Industrieproduktionsdaten (Mai) sowie die US-Einzelhandelsverkäufe (Mai) und die europäischen Verbraucherpreisindizes (Mai) veröffentlicht.

Seit dem Jahr 2000 glänzt Gold deutlich mehr als der S&P 500

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2000 – 09.06.2025
  • Der Goldpreis zeigt sich auch nach der Rallye der vergangenen Monate, die neben der starken Kaufbereit- schaft einiger Zentralbanken und der globalen Unsicherheit auch durch ei- nen schwächeren Dollar getrieben wurde, weiter robust.
  • Seit dem Jahr 2000 konnte das Edel- metall sogar den amerikanischen Ak- tienindex S&P 500 deutlich schlagen.
  • Investoren, welche nicht oder nur unterdurchschnittlich in Gold investiert waren, hatten das Nachsehen.