Unter der Oberfläche preisen auch Aktien weniger Konjunkturoptimismus

Unsere zweiwöchentliche Publikation "Monitor" gibt Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten.

Aktueller Marktkommentar

Während auf Indexebene wenig zu sehen ist und der S&P 500 sogar ein Allzeithoch markiert, gibt es unter der Oberfläche viel Bewegung. Konjunktursensitive Sektoren gehörten tendenziell zu den Underperformern der letzten 2-3 Monate, trotz positiver Gewinnrevisionen, da die Zunahme der Corona-Fälle die Anlegerstimmung angekratzt hat. Technologietitel legten hingegen stark zu. Anleiherenditen sicherer Staatsanleihen fielen weiter. Für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte ist neben der zukünftigen Zentralbankpolitik vor allem entscheidend, inwieweit die Ausbreitung der Delta-Variante das Wirtschaftswachstum belastet. Momentan scheint das Risiko noch gering zu sein, sollte es jedoch nicht zu einer Eindämmung kommen, müssen wohl die optimistischen Konsensus-Konjunkturprognosen nach unten revidiert werden. Viele Marktteilnehmer sind bereits vorsichtiger geworden und haben sich abgesichert, weswegen der Aktienmarkt es schwer haben dürfte, ohne externen Auslöser deutlich zu fallen.

Kurzfristiger Ausblick

Die besser als erwartete Q2-Berichtssaison geht langsam zu Ende. Beim S&P 500 haben bereits über 400 Unternehmen berichtet. Mehr als 80% dieser Unternehmen konnten die Gewinnerwartungen schlagen. Geldpolitisch dürfte es in den nächsten zwei Wochen ebenfalls ruhig werden, da das Fed Economic Forum (Jackson Hole) erst Ende August stattfindet und die EZB erst Anfang September tagen wird. Konjunkturell dürfte es dagegen spannend bleiben. Am Dienstag werden die ZEW-Konjunkturerwartungen (Aug.) für Deutschland und am Mittwoch die Verbraucherpreisinflation für die USA bekannt gegeben. Die Industrieproduktionsdaten (Jun.) für Großbritannien und die Eurozone sowie das vorläufige britische Q2-Wirtschaftswachstum folgen am Donnerstag. Am Freitag wird das US-Verbrauchervertrauen (Uni Michigan, Aug.) und in der Folgewoche die US-Einzelhandelsumsätze (Jul.), die US-Industrieproduktionsdaten (Jul.) sowie der Empire Manufacturing Index (Aug.) veröffentlicht.