Volatilität steigt oft im Vorfeld von Fed-Sitzungen an

Im zweiwöchentlichen Monitor geben wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuelle Kapitalmarktlage und beleuchten wichtige Entwicklungen.

Aktueller Marktkommentar

Die letzten beiden Wochen waren von einer erhöhten Volatilität am Aktienmarkt geprägt, wie von uns erwartet und im Einklang mit der zuletzt typischen höheren Schwankungsbreite in den großen Optionspreisverfall hinein. In diesen Tagen werden Optionen oft gerollt, was dazu führt, dass die Market Maker ihrerseits ihre Hedges auflösen bzw. anpassen müssen. Die Volatilität dürfte aber noch zumindest bis zur Fed-Sitzung diesen Mittwoch erhöht bleiben, für die einige Marktteilnehmer schon eine konkrete Ankündigung des Zeitplans zur Drosselung der Anleihekaufprogramme erwarten. Der zuletzt etwas enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht sowie durchwachsene US-Konjunkturdaten dürften dies aber zumindest für die September-Sitzung unwahrscheinlicher gemacht haben. So kann es sein, dass sich auch bei der Fed-Sitzung das typische Muster bewahrheitet: Vor der Fed-Sitzung sind Investoren nervös, die Volatilität steigt, dann überrascht die Fed taubenhaft und die Volatilität geht wieder zurück.

Kurzfristiger Ausblick

In den nächsten zwei Wochen stehen die Zentralbanken im Zentrum der Aufmerksamkeit. Am 22.09. findet die monatliche Sitzung der Fed und am 23.09. die der Bank of England statt. Ende September findet dann das EZB-Zentralbankforum sowie die EU-Parlamentsanhörung von EZB-Präsidentin Lagarde statt. Am 26.09. finden zudem die deutschen Bundestagswahlen statt. Der chinesische Nationalfeiertag und damit der Beginn der National Day Golden Week fällt auf den 1. Oktober. Konjunkturell dürften diese Woche neben den Häusermarktdaten für die USA die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes der Eurozone, Großbritanniens und der USA für September im Mittelpunkt stehen, welche am 23.09. veröffentlicht werden. Am 24.09. folgt das ifo-Geschäftsklima (Sep.) für Deutschland. In der Folgewoche stehen die Einzelhandelsumsätze (Aug.), das Verbrauchervertrauen (Okt.) und die Inflationsdaten (Sep.) für Deutschland sowie das Verbrauchervertrauen (Sep.), die Auftragseingänge (Aug.) und der ISM-Index für die USA an.

  • Im Vorfeld von Fed-Sitzungen steigt ähnlich wie bei US-Wahlen die Unsicherheit und damit die implizite Volatilität an. Viele Anleger sichern „Risiko-Events“ ab. Nach den Fed-Sitzungen, die häufig auch taubenhafter als vom Konsensus erwartet ausfallen, werden die Absicherungen dann aufgelöst und die Volatilität sinkt gewöhnlich wieder.
  • Da der Markt gut auf eine Drosselung der Anleihekäufe vorbereitet worden ist und diese auch nicht sofort erfolgen dürften, würden wir auch dieses Mal von einem ähnlichen Muster ausgehen.