Die Währungshüter hatten sich im Vorfeld mehrfach klar positioniert und eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte angekündigt. Aufgrund der angespannten Lage im Bankensektor (Silicon Valley Bank, Signature Bank, Credit Suisse) stand nun plötzlich infrage, ob die EZB in einem solchen Umfeld die Geldpolitik weiter straffen könnte. Letztlich blieb die EZB standhaft und hob die Zinsen wie geplant um 50 Basispunkte an. Offenbar wollte sie damit das Signal senden, dass kein Grund für größere Unruhe besteht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte während der Pressekonferenz mehrfach, es gebe keinen Zielkonflikt zwischen Preisstabilität und Finanzstabilität – der Kampf gegen die Inflation könne also weitergehen. Wir halten einen Anstieg um insgesamt weitere 50 Basispunkte für wahrscheinlich, bevor der Zinserhöhungszyklus zu einem Ende kommt.