Talent braucht Förderung
Engagement hat in Hamburger Familien und Unternehmen Tradition. Berenberg hat in seiner langjährigen Geschichte zahlreiche Initiativen unterstützt. Kulturelle Vielfalt und ein reges Geistesleben sind als wesentliche Standortfaktoren einer lebendigen Stadt unverzichtbar; sie brauchen jedoch qualifizierten und talentierten Nachwuchs.
Deshalb haben die Inhaber des Bankhauses zum 400-jährigen Jubiläum der Firma die Berenberg Bank Stiftung gegründet. Sie will als Partnerin von Kunst und Kultur mit ihrer gemeinnützigen Arbeit einen Beitrag zur Attraktivität Hamburgs leisten. Im Mittelpunkt steht die Förderung junger und begabter Künstler.
Die Stiftung vergibt jährlich mit dem Berenberg Kulturpreis einen der höchstdotierten Nachwuchspreise in Norddeutschland. Ausgezeichnet werden Künstler oder Ensembles, Projekte oder Institutionen. Dabei wird das ganze Spektrum kultureller Aktivitäten berücksichtigt: bildende und darstellende Künste, Literatur, Musik und Film. Darüber hinaus fördert die Berenberg Bank Stiftung die künstlerische Entwicklung begabter Nachwuchstalente durch die Vergabe von Stipendien. Mehr als 170 junge Künstlerinnen und Künstler hat die Stiftung in den über 30 Jahren ihres Bestehens unterstützt. Die Preisverleihung findet traditionell in einem feierlichen Rahmen in der Hamburger Elbphilharmonie statt.
Kuratorium

Unser hochkarätiges Kuratorium wählt jedes Jahr potenzielle Kandidaten aus und ernennt dann in einem mehrstufigen Prozess die Preisträger und Stipendiaten.
Mitglieder der Stiftung von links nach rechts:
- Karsten Wehmeier, Mitglied des Vorstands der Berenberg Bank Stiftung von 1990
- Dr. Hans-Walter Peters, Vorstandsvorsitzender der Berenberg Bank Stiftung von 1990
- Katharina Trebitsch, Mitglied des Kuratoriums,deutsche Fernsehproduzentin
- Prof. Dr. Jan Philipp Sprick, Mitglied des Kuratoriums,Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
- Klaus Naeve, Mitglied des Vorstands der Berenberg Bank Stiftung von 1990
- Prof. Martin Köttering, Mitglied des Kuratoriums, Präsident der Hochschule für bildende Künste Hamburg
- Auf dem Foto fehlt: Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Rauhe, Mitglied des Kurotoriums, Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Die Kandidatenauswahl obliegt dem Kuratorium, deshalb bitten wir von Initiativbewerbungen abzusehen.
Kulturpreis 2025


Mit dem Berenberg Kulturpreis wurde der deutsch-usbekische Pianist Nuron Mukumi ausgezeichnet. Mukumi wurde 1996 in Taschkent, Usbekistan, geboren. Im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Klavierunterricht, ein Jahr später folgte eine dirigentische Ausbildung. Sein „Aufbruch“ aus Usbekistan nach Europa wurde durch das Video eines Konzerts ermöglicht, bei dem er als 8-jähriger Junge das Nationale Sinfonieorchester Usbekistans mit W.A. Mozarts Klavierkonzert in d-Moll dirigierte und gleichzeitig den Klavierpart spielte. Infolgedessen wurde ihm ein Stipendium an der Purcell School of Music in London angeboten, das er mit elf Jahren annahm. Drei Jahre später nahm er als Jungstudent sein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main auf, 2021 erhielt er sein Diplôme Supérieur de Concertiste an der École Normale de Musique de Paris, seit 2022 studiert Mukumi an der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Hamburg, um dort das Konzertexamen abzulegen.

Den Berenberg Kunstpreis erhielt Prateek Vijan. Der 1991 geborene Vijan studierte in Neu-Delhi und an der HFBK Hamburg. Er erhielt mehrere prestigeträchtige Stipendien, u.a. das Arbeitsstipendium für bildende Kunst der Freien und Hansestadt Hamburg. Seine Werke wurden hauptsächlich in Deutschland ausgestellt, zuletzt 2024 in der Neue Kunst in Hamburg und in der Stipendiatenausstellung in der Sammlung Falckenberg. Jüngst wurde bekannt, dass er 2026 mit dem renommierten Ars Viva Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet wird.
Stipendiaten 2025

Der koreanische Bariton Seungwoo Sun studiert derzeit Konzertexamen Gesang bei Prof. Carolyn James an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Zuvor studierte er 2014 bei Prof. UngKyun Yim an der Korea National University of Art. Ein Jahr später setzte er sein Bachelor in Gesang an der HfMT Hamburg fort und schloss sein Studium 2021 ab. Danach vertiefte er seine Studien im Master Oper, den er 2024 erfolgreich abgeschlossen hat. Bis heute trat er in zahlreichen Opernproduktionen auf. Zuletzt sang er Il Conte di Luna in Il Trovatore und wird 2025 als Marcello in La Bohème im Teatro dell'Unione in Viterbo, Italien zu hören sein. Seine Leistungen wurden in mehreren Wettbewerben ausgezeichnet, unteranderem mit dem 1. Preis beim Mozart-Wettbewerb der Absalom-Stiftung sowie dem 1. Preis im Wettbewerb der Elise Meyer Stiftung im Jahr 2021, dem 1. Preis im Gustav Mahler Wettbewerb im Jahr 2022 mit dem Pianisten Heetae Hwang und im Jahr 2024 dem Sonderpreis im Internationalen Gesangswettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg und 30. Spazio Musica International Voice Competition und dem 1. Preis beim 12. Premio Fausto Ricci.
Eva Wetzel absolvierte ihr Bachelorstudium an der University of North Carolina School of the Arts (USA) bei Prof. Ida Bieler (Violine) und Prof. Dr. Dmitri Shteinberg (Klavier). Anschließend erhielt sie ein Vollstipendium, um ihren Master an der Eliteuniversität Yale bei Prof. Ani Kavafian abzuschließen. Seit 2020 studiert sie im Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Tanja Becker-Bender. Von 2021 bis 2023 war sie zudem Akademistin des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, in dessen Rahmen sie zahlreiche Orchester- und Kammermusikkonzerte in Sälen wie der Philharmonie und dem Konzerthaus Berlin spielte. Seit dem Wintersemester 2023 hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Eva nimmt regelmäßig erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil und gewann zuletzt im Juni 2024 einen Sonderpreis beim Beethoven Hradec in Opava (Tschechien). Sie ist Mitglied verschiedener Kammermusikensembles, darunter das Trio Boreas, das Nilius Pfunda Kollektiv und ihr neugegründetes Streichquartett. Eva ist es wichtig, sich auch sozial zu engagieren und Wege zu finden, durch Musik einen positiven Einfluss auf die Welt zu nehmen. Daher gründete sie während ihres Studiums das Vivaldi Project, eine Initiative zur musikalischen Ausbildung sozial benachteiligter Kinder.


Die 1978 von John Neumeier gegründete Ballettschule des Hamburg Ballett zählt zu den führenden Schulen Europas und bildet Jugendliche aus aller Welt im Alter von 10 bis 18 Jahren zu ausdrucksstarken Künstlerinnen und Künstlern aus. Ziel ist eine Ausbildung, die optimal auf die Anforderungen der heutigen professionellen Tanzwelt vorbereitet. Durch die enge Anbindung an das Hamburg Ballett und regelmäßige Auftritte sammeln die Schüler früh Bühnenerfahrung und lernen in direktem Austausch mit der Compagnie.
Die diesjährige Performance wurde von Christian Flori choreographiert. Er ist in seinem zweiten Jahr an der Ballettschule und kommt ursprünglich aus Italien. Die Choreografie „STANZA 4“ ist im Rahmen des Fachs Tanzkomposition entstanden und war seine Abschlussarbeit, die er für seine Mitschüler Maia Weisinger Braun und José Abilio Neri choreografierte.