Metalle fundamental unterstützt, nach Preisrallye aber anfälliger

Im zweiwöchentlichen Monitor geben wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuelle Kapitalmarktlage und beleuchten wichtige Entwicklungen.

Aktueller Marktkommentar

Die Verschärfung von Russland-Sanktionen hat zu weiteren moderaten Verlusten bei europäischen Aktien geführt, getrieben durch starke Abflüsse aus europäischen Fonds. Anleger verkauften über die letzten beiden Wochen europäische Aktienfonds im Wert von mehr als 20 Milliarden US-Dollar – ein Rekord. An den Kapitalmärkten gibt es aber meistens nicht nur Verlierer, sondern auch relative Gewinner: Und dazu zählen aktuell ganz klar direkte und indirekte Rohstoffinvestments. Unsere Multi-Asset-Portfolios profitierten davon, dass wir unser ohnehin schon erhöhtes Rohstoff-Exposure weiter aufgestockt hatten. Im aktuellen Umfeld reduziert dies klar die Portfolio-Volatilität, ebenso wie US-Anlagen. Der US-Dollar hat im Zuge des Putin-Kriegs deutlich aufgewertet. Wir rechnen kurzfristig weiter mit einer erhöhten Volatilität an den Märkten in beide Richtungen aufgrund des Schlagzeilenrisikos, der dünnen Liquidität und der aktuellen Optionspositionierung. Wir erachten das Chance-Risiko-Verhältnis für die kommenden Monate aber als gut.

Kurzfristiger Ausblick

Nach der unerwartet deutlich restriktiven Haltung der EZB letzte Woche konzentriert sich der Markt diese Woche auf das Fed-Meeting am 16. März und auf das BoE-Meeting am 17. März. Bei der Fed erwartet der Markt eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte. Am 24./25. März findet der EU/Euro-Gipfel in Brüssel statt, bei dem der Russland-Ukraine-Krieg sowie die Covid-19-Situation ein zentrales Thema sein werden.

Das vorläufige US-Verbrauchervertrauen (Mar.) wird heute und die Industrieproduktionsdaten der Eurozone und von China (Jan., Feb.), die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen (Mar.) und der US-Empire State Index (Mar.) werden am Dienstag veröffentlicht. Am Mittwoch folgen die US-Einzelhandelsumsätze (Feb.) und am Donnerstag die US-Industrieproduktion (Feb.). Nächste Woche stehen dann der ifo-Geschäftsklimaindex (Mar.) für Deutschland sowie die vorläufigen Markit-Einkaufsmanagerindizes (Mar.) für Europa und die USA an.


Metalle fundamental unterstützt, nach Preisrallye aber anfälliger

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2017 – 11.03.2022
  • Die Preise für Industriemetalle schossen mit Putins Krieg in die Höhe. Denn zum einen sind mit den hohen Energiepreisen die Verarbeitungskosten gestiegen und zum anderen ist Russland wichtiger Exporteur von bspw. Nickel und Aluminium. Das Angebot ist also knapp.
  • Gleichzeitig waren die Lagerbestände schon vor Kriegsausbruch vielfach knapp. Diese Kombination führte bei Nickel schließlich zu einem „Short-Squeeze“. Eine gewisse Normalisierung scheint unvermeidlich, die Metallpreise dürften aber weiter erhöht bleiben.

Bleiben Sie informiert. Wir versorgen Sie mit aktuellen Analysen.

Jetzt für Newsletter anmelden