Optimismus in den Aktienmärkten mahnt zur Vorsicht

Einschätzungen und Allokationsergebnisse des Investment Committees des Berenberg Wealth and Asset Management kompakt zusammengefasst – der transparente Einblick

Erscheinungsweise: monatlich

Im Überblick

Volkswirtschaft

  • US-Konjunktur robuster als erwartet, sanfte Landung statt Mini-Rezession, neuer Aufschwung im Verkauf des Jahres 2024.
  • Europa: Kaufkraft der Verbraucher erholt sich, aber Gegenwind für Industrie aus dem Ausland. Stagnation in H2 2023.
  • Inflation rückläufig, Zinsgipfel (fast) erreicht. Fed senkt Zinsen ab Frühjahr 2024, EZB hält Zinsen 2024 stabil.

Aktien

  • Konjunkturoptimismus an den Aktienmärkten setzte sich im Juli fort. Aktienentwicklung vor allem bewertungsgetrieben.
  • Zykliker-Outperformance, weiterhin hohe Positionierung und erste Risse in der Q2-Berichtssaison machen Märkte anfällig.
  • Wir halten an dem moderaten Aktien-Untergewicht fest und sehen für Q3 eine erhöhte Rücksetzergefahr.

Anleihen

  • Kursrallye bei Investment Grade- und Hochzinsanleihen aufgrund rückläufiger Risikoaufschläge.
  • Der Zinserhöhungszyklus hat wohl seinen Höhepunkt erreicht. Hohe Zinsvolatilität spricht aber für Duration nahe Neutral.
  • Pfandbriefe, IG-Unternehmensanleihen (bes. Finanzanleihen) und Schwellenländeranleihen in Lokalwährung bleiben attraktiv.

Rohstoffe

  • Gold bei stärkerem Realzins und US-Dollar über den Juli unverändert. Potenzial bei „weicher Konjunktur-Landung“ begrenzt.
  • Öl mit Erholung aufgrund ausgeprägterem Angebotsdefizit. Katalysatoren nach starker Rallye zunehmend materialisiert.
  • Industriemetalle stabilisieren sich bei Optimismus um Chinas Stimulierungsmaßnahmen. Weiterhin klare Signale erforderlich.

Währungen

  • EUR/USD sucht nach den letzten Zinsentscheidungen von EZB und Fed nach Orientierung und schwankt um die 1,10.
  • Die straffere Geldpolitik der Bank of England hilft dem Pfund. EUR/GBP bleibt bei rund 0,86 Pfund je Euro.
  • Der Schweizer Franken bleibt bärenstark und drängt den Euro mit einem Wechselkurs von 0,96 weiter deutlich unter die Parität.