Die Bedeutung von passiven Anlagen wächst immer weiter. Sie ermöglichen es Investoren, schnell, kostengünstig und vermeintlich ohne Nachteil in verschiedene Anlageklassen und Regionen zu investieren, sogar wenn die zugrundeliegenden Wertpapiere wenig liquide sind. Ihre steigende Bedeutung hinterlässt jedoch Spuren im Verhalten des Gesamtmarktes und bei Einzeltiteln. Passive Anlagen sind einer der Treiber der sich kontinuierlich verändernden Marktstruktur. Wir beleuchten mit einem Fokus auf Aktien die wesentlichen Implikationen passiven Investierens, über die sich Anleger bewusst sein müssen. Viele Befunde gelten aber auch für Anleihenmärkte. Für aktive Anleger ergeben sich aufgrund dieser Entwicklung Chancen.
Für viele Anleger bedeutet der Einstieg in den Kapitalmarkt nicht mehr attraktive Wertpapiere selbst auszuwählen oder einen aktiven Portfoliomanager zu engagieren, der die Selektion übernimmt. Es bedeutet vielmehr, Geld in einen passiven Indexfonds oder ETF (Exchange Traded Funds) zu investieren. Dies zeigen die Kapitalflüsse. Laut dem Investment Company Institute (ICI) flossen seit 2010 ca. 50 Milliarden US-Dollar aus aktiven in den USA ansässigen Fonds ab, während knapp 3 Billionen US-Dollar in US-ETFs flossen. Insbesondere in den letzten Jahren verzeichneten passive Produkte Zuflüsse, aktive Fonds hingegen Abflüsse. Seit Jahresbeginn sahen zwar auch aktive Aktienfonds Zuflüsse, die Zuflüsse inETFs waren aber mehr als dreimal so groß.
Autoren

Ulrich Urbahn
Ulrich Urbahn arbeitet seit Oktober 2017 für Berenberg und ist zuständig für quantitative Analysen sowie die Entwicklung strategischer und taktischer Allokationsideen und ist in die Kapitalmarktkommunikation eingebunden. Er ist Mitglied des Asset Allocation Committee und Portfoliomanager von flexiblen Multi Asset Strategien. Nach seinen Diplomen in VWL und Mathematik an der Universität Heidelberg war er mehr als zehn Jahre bei der Commerzbank unter anderem als Senior-Cross-Asset-Stratege tätig. Ulrich Urbahn ist CFA-Charterholder und gehörte bei der renommierten Extel-Umfrage jahrelang den drei weltweit besten Multi-Asset-Research-Teams an.
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