War for talents

Wie die GenZ den Arbeitsmarkt verändert

630.000 unbesetzte Stellen - Unternehmen stehen vor einer Herausforderung, da es keine geeigneten Bewerber gibt.

Immer mehr Vertreter der Generation Z strömen auf den Arbeitsmarkt. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer werden in den nächsten Jahren nach und nach den Arbeitsmarkt verlassen, da sie das Renteneintrittsalter erlangt haben. Somit werden bis 2025 am deutschen Arbeitsmarkt 2 Mio. bis 4,6 Mio. Erwerbstätige fehlen.

Unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und dem damit verbundenen Fachkräftemangel wird der Wettbewerb um die jungen talentierten Mitarbeiter vorangetrieben. Es herrscht ein sogenannter WAR FOR TALENTS.

Die jungen Mitarbeiter fallen durch ihre hohen Anforderungen an die Arbeitgeber auf. Sie wünschen sich eine Arbeit, die Spaß macht, nette Arbeitskollegen und Anerkennung der eigenen Leistung. Dabei werden selten Kompromisse eingegangen, denn jeder 2. Vertreter der Gen Z möchte seinen Job innerhalb der nächsten zwei Jahre kündigen und ein Drittel ist dazu bereit, auch ohne einen anderen Job in Aussicht zu haben. Erfüllen Unternehmen die Wünsche der Generation Z nicht, ziehen sie weiter. Das führt auf der Arbeitgeberseite häufig zu Unverständnis und Frust.

Jedoch erfordert die aktuelle Situation ein Umdenken der Unternehmen und Verständnis für die Nachfolgegeneration, um die Besonderheiten im Hinblick auf das Recruiting zu erkennen.

Was kennzeichnet die Gen Z

Die Gen Z ist als erste Generation in einem vollständig digitalisierten Umfeld aufgewachsen. Somit ist die digitale Welt für sie selbstverständlich. Deswegen werden sie auch häufig „Digital Natives“ genannt. Sie treten eher online anstatt persönlich in den Kontakt mit anderen. Das Smartphone ist das wichtigste Kommunikationsmittel.

Die COVID-19-Pandemie hat die Bedingungen des Aufwachsens geändert. Wenngleich die COVID-19-Krise alle Generationen gleichermaßen betroffen hat, forderte die Krise besonders die Vertreter der Gen Z mit ihren weniger stark gefestigten Charakteren besonders heraus. Nicht zuletzt beeinflussten die begrenzten Freiräume das subjektiv empfundene Wohlbefinden der Generation Z.

Diese Generation ist gut gebildet und gilt als sehr optimistisch. Außerdem gelten die Eltern als Sparringspartner und Berater, da sie eine Erziehung auf Augenhöhe genießen. Wünsche, Vorstellungen und Verhaltensweisen der jeweiligen Jugendgeneration werden in besonderem Maße durch die Kontextfaktoren in der Jungendphase geprägt.

Mit der verkürzten Gymnasiumzeit von acht auf sieben Jahre in einigen Bundesländern und der Vorverlegung des Einschulungsalters, findet der Schulabschluss prinzipielle früher statt. Das bedeutet, dass die Vertreter der Generation Z mit 17 Jahren das Abitur erhalten und mit 20 Jahren bereits einen akademischen Abschluss beendet haben können. Folglich ist der Reifeprozess bei Berufseintritt noch nicht abgeschlossen, sondern wird sich in der ersten Zeit des Erwerbslebens fortsetzen. Zusätzlich entwickelt sich ein Trend zum Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses. Nach der Schulzeit zeigen die Gen Zer eine klare Präferenz für ein Hochschulstudium, da sie sich dort bessere Aufstiegsmöglichkeiten, höhere Verdienstchancen und mehr Handlungsspielraum erhoffen. Auch der erhöhte Bildungsstand führt dazu, dass für die Generation Z nicht nur das Gehalt bei der Jobwahl wichtig ist, sondern auch ein Beruf, der sie erfüllt und Spaß macht. Häufig wählen junge Bewerber den Arbeitgeber aufgrund der „weichen Faktoren“ wie z.B. die wahrgenommene Arbeitskultur und der Vielfältigkeit der Tätigkeiten.

Was können Unternehmen im Recruiting Prozess tun?

Nur wenn die Werteordnung der jungen Arbeitnehmer verstanden wird, kann eine langfristige Bindung an das Unternehmen erreicht werden.

  1. Flexibilität: Das Bedürfnis nach mehr Flexibilität in der Freizeitgestaltung spiegelt sich in den Wünschen nach flexiblen Arbeitszeiten wider. Die Generation ist nicht mehr bereit Überstunden zu leisten und Rund um die Uhr für den Arbeitgeber erreichbar zu sein. Die Gen Zer lassen sich weniger ausnutzen, da sie sich ihrer Beliebtheit auf dem Arbeitsmarkt bewusst sind.
  2. Kommunikation und Feedback: Durch die ständige Verfügbarkeit über online Chatfunktionen, ist die Generation daran gewöhnt stets Feedback von anderen zu bekommen. Dies erwarten sie auch bei der Arbeit in Form von konstruktivem, direktem Feedback. Das sorgt für bessere Ergebnisse und
  3. Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten: Die junge Generation hat hohe Erwartungen an das Lernpotenzial am Arbeitsplatz. Praxiserfahrung wird für Arbeitnehmer immer wichtiger und qualifiziert sie als Fachkräfte. Außerdem sollten Unternehmen Initiativen zur beruflichen Weiterbildung sowie Mentorenprogramme fördern.
  4. Marke: Wie die Marke eines Unternehmens wahrgenommen wird, beeinflusst wer sich dort bewirbt und sich im Laufe des Recruitingprozesses für den Arbeitgeber entscheidet. Hier können social Media Kanäle wie Xing, Linked In und Instagram einen erheblichen Einfluss haben. Umso positiver und authentischer das Unternehmen auf die jungen Bewerber wirkt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dort bewerben.
  5. Gemeinschaftsgefühl: Die Generation Z ist stark sozial engagiert und möchte auch mit ihrer Arbeit Positives bewirken. Das Unternehmen sollte ihnen die Möglichkeit bieten, sich in Projekten zu engagieren und eine Unternehmenskultur fördern, die auf Vielfalt basiert und in der sich jeder willkommen und geschätzt fühlt.

Ansprechpartner

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Teamleiter Hamburg
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